leki trailrunningstöcke test 1Trailrunningstöcke – Das Laufen mit Stöcken im Gelände ist so eine Sache. Nicht jeder kommt mit ihnen klar, die die gern mit Stöcken laufen, schwören im Normalfall drauf. Viele Läufer benutzen Trailrunningstöcke eher auf einfacheren Trails, vor allem an langen Forstraßenanstiegen oder auf Etappenrennen.  Wer sie aber falsch benutzt, zahlt teilweise einen hohen Preis in Form von schweren Handverletzungen bei Stürzen. Als ich mit Jonas über die Stöcke spreche, die er gern benutzt, spricht er das mehrfach und eindrücklich an.

 

„Schreib bloß dazu, dass man bergab aus der Schlaufe raus muss! Also ehrlich mach das unbedingt, da passieren die schlimmsten Sachen!“ – sagt ein ernst drein blickender Jonas

Der Vorteil von Trailrunningstöcken

Ganz klar die Kraftersparnis durch Trailrunningstöcke. Schließlich kann man die Kraft aus den Beinen in die Arme und den Oberkörper umverteilen. Man sollte das Laufen mit Trailrunningstöcken allerdings trainieren, denn sonst geht der Puls ganz schnell durch die Decke und man ist schneller kaputt als ohne. Je länger die Läufe werden, desto größer wird natürlich auch der Vorteil der Kraftersparnis.

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Mal wieder erwischt, mit den nicht gefalteten Faltstöcken (Micro RCM NW) in der Hand, auch hier schön zu sehen

Wo benutzt man Trailrunningstöcke überhaupt?

Überall, wo sie dir sinvoll erscheinen. Das klingt erstmal nicht sonderlich toll aber, jeder muss selbst herausfinden, wo er am meisten Spaß damit hat. Viele, mit denen ich gesprochen habe (und so gehts mir selbst auch) benutzen Trailrunningstöcke eher auf technisch einfachen Trails oder wenn sie Müde sind um Teile der Belastung aus den Beinen umzuverteilen. Lange Forststraßenanstiege bzw. Downhills und weniger technisches Gelände sind oft das bevorzugte Einsatzgebiet. In technischem Gelände ist man z.T. mit Stöcken etwas langsamer, es gibt allerdings genug Gegenbeispiele in Form von Läufern mit viel Erfahrung.  Ein anderer Ansatz wäre, wenn man den Fokus nicht auf die Geschwindigkeit legt,  der Einsatz der Trailrunningstöcke auch in technischem Gelände. Einige Läufer bewgen sich dann einfach deutlich sicherer.

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Die Trigger Shark Handschlaufe kann man einfach anlassen.

Faltbar oder nicht – unterschiedliche Meinungen

Es gibt hier relativ gegensätzliche Ansichten:

„Das Falten nervt mich eigentlich nur und ich hab sie eh nur am Rucksack oder trage sie zusammengesteckt in den Händen.“ sagt Jonas dazu, während es auch andere Läufer gibt, die die Stöcke gleich wieder zusammenlegen und wegpacken, damit die Hände frei sind.

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Im Auto auch mal kuscheln mit den Festlängenstöcken …

Festlängenstöcke sind allerdings leichter und steifer. wenn man also die Möglichkeit hat, beides auszuprobieren, sollte man das defintiv tun. Persönlich gibts es für mich keine Alternative zu Festlängenstöcken, auch wenn ich im Auto schon ein paar Stunden mit ihnen kuscheln durfte. Das Laufgefühl ist einfach 1000 Mal besser, weil direkter. Die Kraftübertragung ist auch etwas besser, sie sind viel leichter und man hat das Gefühl viel schneller vorwärts zu kommen. Das Verstauen (im Rucksack) ist allerdings manchmal doof, dennoch sind die aktuellen Modelle so leicht, dass es mich auch nicht stört, sie länger in der Hand zu halten.
Grundsätzlich bedeutet faltbar eben, die Trailrunningstöcke können deutlich einfacher verstaut werden.

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Weil leider zu lang…

Das beginnt wie man sieht eben auch schon bei der Anfahrt mit dem Auto. Fehlendes Vertrauen in die Faltstöcke kann man überigens schon lange nicht mehr als Argument gegen sie anführen, da die drei- bzw. vierteiligen Stöcke zusammengesteckt bombenfest sitzen und auch Lekis Speed Lock 2 System, das bei den Vario Stöcken zum Einsatz kommt, narrensicheren Halt bietet. Diese Vario Stöcke haben auch eine verlängerte Grifffläche, um zusätzlich verschiedene Griffpostionen und – längen zu ermöglichen, was uns zur nächsten Frage führt…

Wie lang müssen Trailrunningstöcke eigentlich sein?

Die klassische Faustformel besagt, dass Unterarm und Oberarm (im Stehen) einen rechten Winkel bilden sollten. Berechnen kann man die Länge auch, als ungefähre Fomel gilt hier: Körpergröße x 0,68. Auch in diesem Fall ist der Gang ins Fachgeschäft allerdings die sicherste Wahl, da die persönlichen Vorlieben, genauso wie das Längenverhältnis von Ober- und Unterkörper bzw. den Armen am Ende doch schwer standartisiert werden können.

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So machen die Trailrunningstöcke Spaß

 

 

Leki Trailrunningstöcke – Das Material: Carbon oder Alu?

Die meisten Trailrunning Stöcke bestehen zumindest teilweise aus Carbon, da dieses Material besonders leicht und steif ist. Dennoch ist bei Faltstöcken teilweise das unterste Element aus Aluminium. Der Grund hierfür liegt am Feindkontakt auf dem Trail, Alu ist den Steinen einfach besser gewachsen, wenn der Stock mehrteilig ist. Nicht faltbare Trailrunningstöcke bestehen meist komplett aus Carbon, was sie einerseits deutlich leichter macht als ihre faltbaren Pendants, andererseits müssen die Enden mit speziellen Kunststoffelementen vor Steinen geschützt werden.

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Nochmal Lekis Vertical K.

Die Schlaufen der Trailrunningstöcke

Nicht nur Jonas ist absolut happy mit dem Trigger Shark 2 System. Damit lässt sich die Schlaufe einhändig am Stock einhängen bzw. lösen. In der Praxis vom Komfort her absolut nicht zu übertreffen! „Die Bewegung geht pratisch ins Unterbewusstein über“ meint Jonas schmunzelnd und er hat Recht. Das Ein- und ausklicken ist kinderleicht und geht nach kurer Zeit sicher von der Hand. Die Kraftübertragung über die Handschlaufe ist enorm gut und man schließt ähnlich wie beim Langlaufen die Hand automatisch nur leicht und führt beim zurückziehen der Stöcke den Griff nur zwischen Zeigefinder und Daumen. „Dadurch spare ich mir teilweise so enorm viel Kraft, das kann man sich gar nicht vorstellen. Das rechnet sich dann später im Rennen umso mehr“.

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Rechts die Micro RCM NW mit Skin Strap (normale Schlaufe) und links die Vertical K mit Trigger Shark 2.0

Dennoch lässt sich natürlich auch die ultraleichte, sogenannte LEKI Skin Strap Schlaufe sehr gut an die Hand des Trägers anpassen und sorgt so für viel Komfort bei geringem Gewicht.
Bergab aber bitte unbedingt raus aus den Schlaufen, stürzt man können sonst die schlimmsten Verletzungen passieren…

In die Schlaufen kann man übrigens auch falsch rein schlüpfen. Von unten sollte man mit den Händen in die Schlaufe. Schlüpft man von oben in die Handschlaufe überlastet man sich schnell das Daumengrundgelenk und man kann sich unschön Handverletztungen zuziehen.

Die Frage welche Stöcke die besten sind, lässt sich so allgemein also nicht klären, dafür sind Ansprüche und persönliche Vorlieben eines jeden Trailrunners zu unterschiedlich.

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1 Kommentar

  1. Tom says:

    Vielen Dank für den informativen Beitrag! Zu dem Punkt „Carbon Stock Enden mit speziellen Kunststoffelementen vor Steinen schützen.“ hätte ich eine Frage. Der Schutz auf dem Bild ist das Marke Eigenbau, oder kann man sowas kaufen? Falls selber gemacht…bitte ein paar Details. Vielen Dank im Voraus! Gruß Tom

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