„Schon wieder Isar-Trails“, hören wir manche von euch sagen. Im Gegensatz zu den bekannten, meist stadtnahen Strecken bietet unser Vorschlag jedoch fantastische Passagen durch dichten Auwald, krasse Uferkanten sowie ein paar zusätzliche Höhenmeter – je nach Ausgangspunkt. Willkommen in der Pupplinger Au zwischen Kloster Schäftlarn und Wolfratshausen, einem der schönsten Streckenstücke entlang unseres Heimatflusses.
Man kann naturgemäß zu jeder Jahreszeit durch die Pupplinger Au laufen, unsere Empfehlung gilt aber ganz klar für die Wintermonate. Die Route wird insbesondere unter Trailrunning-Einsteigern viele Freunde finden. Wenn ihr die Tour voll auslauft, kommen um die 20 Kilometer zusammen. Bei entsprechender Wahl des Ausgangspunktes könntet ihr die Streckenlänge auch halbieren. Es ergeben sich dadurch zwei Möglichkeiten: Der Nordteil von Kloster Schäftlarn aus oder der Südteil mit Wolfratshausen.
Ausgangspunkte für S-Bahn-Fahrer
Wer eine öffentliche Anreise bevorzugt, nimmt die S7 von München nach Wolfratshausen. Steigt entweder in Icking oder an der Endstation in Wolfratshausen aus. Die Ickinger laufen vom Bahnhof zur Hauptstraße, biegen links in den Hauserweg ein und erreichen nach 80 Metern den Isarweg. Dieser führt bergab zum Stauwehr Icking. Ab hier geht es auf der beschriebenen Tour weiter. Vorteil dieser Variante: Ihr spart euch eine Ortsdurchquerung vom Wolfratshauser Bahnhof zur Au und dürft nochmal rund 80 Höhenmeter hinzuaddieren, falls ihr auch wieder von Icking abfahrt.
Unsere GPS-Aufzeichnung wendet sich hingegen an diejenigen, die gerne in Wolfratshausen starten wollen. Hier steht zunächst eine beschauliche Sightseeing-Tour durch den Ort in Richtung Nordosten auf dem Programm. Am Ortsrand nehmt ihr den Wiesenweg zu den Isarauen. Es versteht sich von selbst, dass man die Ankunfts- und Abfahrtsorte auch beliebig verbinden kann, z. B. los in Wolfratshausen, zurück von Icking und umgekehrt.
PKW-Anfahrt
Mit dem Auto fahrt ihr am besten zum Kloster Schäftlarn. Stellt den Wagen in der Nähe des Gasthauses Bruckenfischer bzw. der Isarbrücke (Dürnsteiner Brücke) auf dem in den Wintermonaten kostenlosen Wanderparkplatz ab (Hinweis: Zwischen Ostern und Ende Oktober berappt man derzeit 2,00 € pro PKW). Die Tour beginnt südlich der Straße auf dem Dammweg, Blicke über weite Wiesen und zum sanften Waldsaum inklusive.
Von Kloster Schäftlarn zum Ickinger Stauwehr
Nach etwa einem Kilometer auf dem Damm überquert ihr die große Wiesenfläche und haltet euch leicht links. Am Waldrand beginnt ein Single Trail durch den Auwald. Achtet auf das gelbe Dreieck des Isartalwanderweges rechts vom Zugang (Streckenbild).
Der Charakter der Strecke ändert sich dort schlagartig. Dichte Bäume und Sträucher sowie der ein oder andere mit Wasser gefüllte Graben bestimmen das Bild. Hilft nichts, da müsst ihr durch – oder besser: drüber.
Im weiteren Verlauf werden die Bäume höher, und der Weg etwas breiter. Das letzte Stück bis zur Wehranlage schmiegt sich an den Auenbach, einen kleinen Seitenarm der Isar. Dann taucht die lange Schleusenbrücke des Ickinger Stauwehres auf.
Vom Stauwehr nach Wolfratshausen
Lasst die Wehranlage links liegen und lauft auf dem geraden Westuferweg etwa eineinhalb Kilometer bis zum Loisachzufluss. Bei der dortigen Rastbank geht es auf einem Steig kurz und knackig 40 Meter hinauf in den sogenannten Bergwald. Etwas unterhalb der S-Bahn-Trasse biegt ihr links auf den parallelen Höhenweg ab und lauft auf einem gut angelegten, abschnittweise mit Holz überbauten Trail zur asphaltierten Anwohnerstraße (Schlederleiten). Unterwegs habt ihr Gelegenheit, links zum Riemerschmid-Gedenkstein abzubiegen und eine herrliche Aussicht über Wolfratshausen bis zu den Bergen zu genießen. Die Schlederleiten führt leicht bergab in den Ortsteil Weidach.

Der alte Teil Wolfratshausens an der Loisach
Wer zurück zur S-Bahn will, überquert die Loisachbrücke kurz nach den Flößern und hält sich auf dem Uferweg links vom Fluss bis zum Parkplatz hinter der Bahnhofstraße. Am linken Parkplatzrand zweigt der Hammerschmidweg ab. Überquert die Straße „Am Floßkanal“ geradeaus und erreicht auf dem Bürgermeister-Grünwald-Weg den Bahnhof.
Diejenigen, die nicht zum Bahnhof müssen oder wollen, folgen gleich nach der Brückenüberquerung der Weidacher Hauptstraße geradeaus zum Leitenweg. Dieser wird am Ortsrand zur Franz-Geiger-Straße. Biegt vor dem schon außerhalb des Ortes liegenden Hofs (Spenglerei Hauptenbuchner) rechts auf den Wiesenweg ab und lauft geradeaus auf den Waldgürtel zu.
Durch die Pupplinger Au
Zeit für die gute alte Isar. Folgt dem Waldweg über einen Rechts-links-Haken zur Marienbrücke. Denn jetzt wollt ihr auf die andere Flussseite und die oft gerühmten Trails durch die Pupplinger Au ausprobieren. Sie beginnen gleich nach der Brücke über die erste kleine Treppe links. Es ist müßig, jede kleine Abzweigung zwischen Kiefern, Erlen, Fichten und durch das teilweise hohe Gras zu beschreiben. Erstens können sich die Gegebenheiten ständig verändern, z. B. nach Hochwasser. Nehmt bitte den GPS-Track und ignoriert in Wassernähe die ersten beiden gelben Wanderpfadmarkierungen (Streckenbilder). Achtung: Der alte Uferweg ist wegen umgestürzter Bäume und abrutschender Kante teilweise schwer passierbar. Ein paar Meter Gehen und gelegentliches Bücken müsst ihr daher einplanen. Allerdings ist dieser Teil der Pupplinger Au ein wahres Naturerlebnis mit weiten Blicken über die ungezähmte Isar und ihre Kiesstrände.
Die letzten eineinhalb Kilometer dieses Abschnitts sind nach einem kurzen Umweg durchs Gehölz wieder nahe am Wasser gebaut. Ihr passiert den Loisachzufluss auf der gegenüber liegenden Uferseite – und bleibt kurz stehen, weil der Anblick dieser Gegend wirklich einen Stopp wert ist. Sie mag in manchem Enthusiasten sogar Assoziationen mit dem fernen Kanada wecken…
Nicht lange nach diesem Genuss erreicht ihr die Wehrbaustraße und das Ickinger Stauwehr. Im rechten Türmchen gibt es eine Treppe, die hinauf zur passierbaren Schleusenbrücke führt. Auf der anderen Seite seid ihr am Schnittpunkt unserer Route.
Zum Kloster Schäftlarn direkt an der Isarkante
Zu Beginn dieses Abschnitts lauft ihr etwa einen Kilometer entlang des Auenbaches, bevor ein Abzweiger rechts zur Isar auftaucht (Streckenbild). An der Wasserkante angekommen haltet ihr euch grundsätzlich am Ufer – auf einem schmalen, sehr kurvigen Single Trail. Die wilde Route kann mit einigen Überraschungen aufwarten: gelegentliche Uferabbrüche, Kiesstrände, einige verwirrende, kleine Abzweigungen. Ein Laufabenteuer halt – und wir hoffen, nicht zu viel versprochen zu haben. Es macht Sinn, im Zweifelsfall auf den GPS-Track zu schauen bzw. diverse Markierungen zu beachten.
Wenn der Weg einen breiteren, geraderen und damit etwas weniger abenteuerlichen Verlauf nimmt, seht ihr von links bereits den Isardamm bei Kloster Schäftlarn heranrücken. Das heißt: Die Tour nähert sich dem Parkplatz und damit dem Ende – zumindest für die Autofahrer. Die S-Bahn-Fans haben natürlich noch einen großen Teil vor sich und können sich auf das freuen, was wir oben schon beschrieben haben.
Streckenimpressionen
- Urban anmutender Start gleich nach dem Wolfratshauser Bahnhof
- Hinter Weidach raus ins Gelände
- Runter von der Brücke und rein ins Vergnügen
- Abenteuer gefällig? Dann den Wegweiser ignorieren und links laufen
- Am Ufer bleiben und Abenteuer wagen, Teil 2
- Zur Abwechslung mal rechts abbiegen – an der markanten Stätte der Isarfreunde
- Der Loisachzufluss, noch ohne Braunbären 😉
- Wehrgang – über die Schleusenbrücke der Stauanlage
- Wegweiser am Schnittpunkt der Tour (Ickinger Stauwehr)
- Entlang des Auenbaches, einem Seitenarm der Isar
- Rechts abbiegen zum Isarufer, ca. 1 km nach dem Stauwehr in Richtung Norden
- Isarufer-Trail zum Kloster Schäftlarn
- Facettenreiche Isar-Landschaft
- Eingang zum Single Trail südlich von Kloster Schäftlarn
- Single Trail durch Auwald
- Kurz vor dem Ickinger Stauwehr aus nördlicher Richtung
- Trail durch den Bergwald mit Parketteinlage
- Kurz vor der Weidachmühle nach links über die Brücke
Karte & GPS
Tour Facts
Streckenlänge | ca. 20 km |
Höhenmeter | zwischen 60 m und 140 m, je nach Ausgangspunkt |
Charakter | Wander-, Wiesen und Fluss-Trails, überwiegend einfach zu laufen. Mit Hindernissen auf den Uferwegen durch die Pupplinger Au. |
Sportlicher Anspruch | gute Kondition, für Trail Running-Einsteiger und als perfekter Winterlauf geeignet. |
Wichtig zu wissen …
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erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln |
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natürliche Wasserquelle(n) auf dem Weg |
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Gastronomie auf dem Weg (Gasthof Bruckenfischer bei Kloster Schäftlarn und die „Flößerei“ in Wolfratshausen) |
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viel Sonneneinstrahlung |
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Schwindelfreiheit erforderlich |
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gute Orientierung erforderlich |
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längere Gehstrecken |
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Betretungsverbote auf einzelnen Streckenteilen zu bestimmten Jahreszeiten beachten |
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Equipment-Empfehlungen
Trailschuhe: https://www.lauf-bar.de/laufschuhe/trail-running-schuhe/
Rucksäcke: https://www.lauf-bar.de/zubehoer/laufrucksack/
Laufbekleidung: https://www.lauf-bar.de/laufbekleidung/
1 Kommentar
Hallo liebe Laufschrittmacher, zu einigen eurer schönen Streckentipps lassen sich die GPX-Dateien nicht mehr laden. Wäre super, wenn ihr das irgendwie beheben könntet.
Lieber Tobias,
lieben Dank für deinen Hinweis.
Die Fehlfunktionen sind uns bekannt. Leider haben wir kein Mandat, uns um technische Fragen im Online-System der lauf-bar zu kümmern. Wir sind reine “Inhaltslieferanten” 😉. Das Team der lauf-bar ist jedoch unterrichtet, und wir hoffen auch, dass bald wieder alles funktioniert.
Viele Grüße,
Andreas