Forst – das hört sich nach geraden, breiten Waldstraßen an. Nach Monokultur und immer gleicher Umgebung: Bäume, Bäume – und weiter hinten noch mehr Bäume. Trotzdem ist diese Tour empfehlenswert und abwechslungsreich, weil ihr eigentlich nur den Südrand eines etwa 90 km² großen Waldgebietes streift. Auf dem Programm stehen deshalb auch Seen, Hügel, weite Felder, ein Aussichtsturm und – speziell für die Sport-Heroen unter euch – der Lauf durch die Heldenallee. Ganz nebenbei: Der Ebersberger Forst zählt zu den größten zusammenhängenden Wäldern in ganz Deutschland.
Eine typische Winter-Tour, aber Achtung: Der Boden sollte gefroren sein. Wer seine Schuhe nicht mit Schlammfarbe garnieren will, läuft besser bei Trockenheit. Denn wir haben abseits von Forststraßen auch viele Single Trails entdeckt, die bei Regen oder Tauwetter schnell aufweichen.
Anfahrt und Orientierung
Als Ausgangspunkt für unseren Tourenvorschlag am Rande des Ebersberger Forstes bietet sich der Ort Kirchseeon im Münchner Osten an. Autofahrer können hier direkt beim Waldfriedhof bzw. Forstzugang parken („Diana“). Hier befindet sich passenderweise auch der Global Trail Running e. V., der den sogenannten Ebertrail ausrichtet (mehr unter https://ebertrail.de/).
Öffentlich geht es mit der S6 oder S4 in Richtung Ebersberg nach Kirchseeon. Unser GPS-Track beginnt daher direkt am Bahnhof und führt euch zunächst durch den beschaulichen Ort. Hinter der Fußgänger-Unterführung der B304 („Spannleitenberg“) treffen sich Auto- und S-Bahnfahrer am Friedhof.
Grundsätzlich ist die gesamte Laufstrecke einfach zu finden. Außer dem GPS-Track könnt ihr euch auf die kleinen grünen Wanderschildchen oder weiß-roten Markierungen an den Bäumen verlassen. Es wird also keiner bzw. keine verloren gehen.
Durch den Ebersberger Forst zum Egglburger See
Die ersten viereinhalb Kilometer in Richtung Ebersberg erfüllen alle Erwartungen an einen typischen Waldlauf auf breiten Forststraßen. Es geht dabei leicht auf und ab sowie an einem kleinen, namenlosen Moorweiher vorbei.
Am Schnittpunkt der Tour steht ihr vor einem Zaun mit verschließbarem Gatter. Folgt weiterhin den Schildern zum Egglburger See bzw. von nun an den weiß-roten Markierungen. Sehr schnell ändern sich danach Umgebung und Aussicht. Der See und das dazugehörende Naturschutzgebiet liegen in einer offenen Moränenlandschaft, die weite Blicke über Felder, Ortschaften und zum Kirchlein St. Michael auf der anderen Seeseite möglich macht.
Zur Ludwigshöhe mit Aussichtsturm
Die Strecke bleibt auf den nächsten rund zweieinhalb Kilometern am Waldrand und verspricht deshalb weiterhin abwechslungsreiche Ausblicke auf den Landkreis Ebersberg. Unterhalb der sogenannten Ludwigshöhe biegt ihr links auf einen markierten, schmalen Aufstiegspfad ab und erreicht kurz danach den „Gipfel“ mit 618 Höhenmetern. Unübersehbar thront dort der Ebersberger Aussichtsturm, eine Konstruktion aus Eisenbeton mit 36 Metern Höhe.
Dieser Turm steht in seiner aktuellen Form seit 1914 dort und bietet normalerweise eine gute Möglichkeit für Treppentraining. Oben werdet ihr bei gutem Wetter mit einer grandiosen Aussicht auf die nördliche Alpenkette belohnt. Bei Glätte im Winter oder während Renovierungsarbeiten kann das Bauwerk allerdings geschlossen sein.
Durch die Heldenallee nach Ebersberg
Hinab von der Ludwigshöhe geht es vorbei am Gasthaus Ebersberger Alm und weiter durch die Heldenallee zum Ortsrand. Die Bäume links und rechts der etwa 400 m langen Straße tragen Gedenktafeln für die im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus der Region.
Unten angekommen biegt ihr am Klostersee nach rechts auf den nördlichen Uferweg ab („Am Priel“) und genießt im Anschluss einen entspannten Lauf entlang weiterer idyllischer Weiher bis zurück zu den Gestaden des Egglburger Sees. Dort folgt ihr der Straße nach links bis zum Wirtshaus „Zur Gass“.
Zur Kirche St. Michael und zurück zum Waldgebiet
Zeit für einen erneuten Szenenwechsel. Verlasst dafür die Straße beim Wirtshaus nach rechts. Der Weg umrundet den Egglburger See großzügig und führt über weite Felder bis zur auffälligen Erhöhung, auf der das Kirchlein St. Michael sitzt.
Dem dürft ihr ebenfalls einen Besuch abstatten. Dazu bietet sich ein schmaler Trittpfad nach rechts hinauf auf den Hügel an. Oben gelangt ihr zum kleinen Kirchhof, von dem man einen schönen Rundumblick zum See und zur angrenzenden Feldlandschaft hat.
Anschließend folgt ihr dem Weg bergab zur Durchgangsstraße und verlasst den Weiler Hinteregglburg in Richtung Forst.
Schlussakkord: Trails zum Ausgangspunkt
Die Strecke vom Waldeintritt bis zum Ausgangspunkt in Kirchseeon beträgt noch einmal rund viereinhalb Kilometer. Im Gegensatz zum Hinweg nehmt ihr diesmal überwiegend Single Trails. Dafür lauft ihr beim Zaun-Gatter links und folgt im Wesentlichen der Spur entlang des Zaunes. Dabei gilt es, auch ein paar Höhenmeter bzw. einen längeren Höhenrücken zu überwinden.
Eine Abzweigung nach rechts hinein in ein dichtes Waldstück kommt etwas überraschend, ist aber markiert (siehe Streckenbild). Der Waldausgang am nördlichen Ortrand Kirchseeons liegt an einem Sportplatz. Von dort ist es nur mehr ein Katzensprung zum Friedhof bzw. zur Unterführung in Richtung Bahnhof.
Streckenimpressionen
Karte & GPS
Tour Facts
Streckenlänge | ca. 16,5 km |
Höhenmeter | ca. 210 m |
Charakter | Forststraßen und Waldwege, einfache Single Trails, Feldwege |
Sportlicher Anspruch | gute Kondition, für Trail Running-Einsteiger. Bei Frost hervorragend als Winterlauf geeignet. |
Wichtig zu wissen …
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erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln |
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natürliche Wasserquelle(n) auf dem Weg |
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Gastronomie auf dem Weg |
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viel Sonneneinstrahlung |
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Schwindelfreiheit erforderlich |
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gute Orientierung erforderlich |
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längere Gehstrecken |
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Betretungsverbote auf einzelnen Streckenteilen zu bestimmten Jahreszeiten beachten |
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Equipment-Empfehlungen
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